Sandesneben liegt im Nordwesten des Kreises Hergzogtum Lauenburg in einem typischen Endmoränenland. Durch zahlreiche Knicks wird die Struktur der Landschaft im Norden des Dorfes besonders betont. Sandesneben wurde 1230 als Zanzegnewe zum ersten Mal erwähnt.
Den slawischen Ursprung des Dorfes erkennt man einmal aus dem alten Namen und zweitens an der Tatsache, dass er sich aus zwei Rundlingen – einer typischen slawischen Siedlungsform entwickelt hat. Ein Rundling, das heutige „Alte Dorf“ liegt südlich und der zweite, das heutige „Bürgerende“, liegt nördlich der Hauptstraße. Zwischen beiden begann man schon im 13. Jahrhundert mit dem Bau der gotischen Kirche, die 1314 als Marienkirche geweiht wurde. Die zur neuen Parochie Sandesneben gehörenden Dörfer waren adelige Güter oder Rittersitze derer von Scharpenberg, von Zülen und Ritzerow. Die weitere Dorfentwicklung fand entlang der Dorfstraße statt.
Von alters her war der Ort durch die Landwirtschaft geprägt. Im Laufe des vorhergehenden Jahrtausends vollzog sich der Wandel zu einem Marktort, mit Geschäften und Handwerkern. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Lage an einer Verbindungsstraße nach Lübeck (Zentrum der Hanse) nach Hamburg und durch den Bau der Kirche 1314. So entstanden vermutlich als erstes Rast- und Gasthäuser. Auch Geschäftsleute siedelten sich an. Danach spezialisierten sich einzelne auf Arbeiten, die besondere Fähigkeiten erforderten wie Zimmerleute, Hufschmiede und Glaser. Im 18. Jahrhundert wurde die Verkoppelung durchgeführt, eine „Flurbereinigung“, die eine bessere Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ermöglichte.
Ab etwa 1950 trat ein deutlicher Wandel ein: So verringerte sich die Zahl der Landwirte von 35 (1856) über 19 (1950) auf 9 (2013). Ähnlich wie nach dem Bau der Kirche trat ein wahrer Boom ein, als 1954 der Aufbauzug der Volksschule in eine Mittelschule umgewandelt wurde und Anfang der siebziger Jahre der Aufbau des Schulzentrums begann.
Unterstützt wurde die Entwicklung des Dorfes durch die Aufwertung zum ländlichen Zentralort (1965). 1970 trat die Förderung als ländlicher Zentralort in Kraft. Ländliche Zentralorte haben die Aufgabe, für die umliegenden Gemeinden Dienstleistungen und Baugebiete bereitzustellen, um eine Zersiedlung der Ländlichen Bereiche zu verhindern. Dafür werden den Zentralorten Zuschüsse vom Land Schleswig Holstein gezahlt.
Der Ort vergrößerte sich durch mehrere kleine Siedlungsgebiete, vor allem nach Norden und nach Westen.
Text: Hans Rohwer